Wenn man den Artikel liest „Armut steigt sprunghaft an“ wird man sofort an ähnliche Überschriften erinnert wie „Traurig im Pott“ nimmt zu, Krebs nimmt zu, ADHS bei Kindern nimmt zu, die Zahl der Kriegsschauplätze war noch nie so hoch wie heute. Diese Feststellungen haben eines gemeinsam, nämlich die gleiche Ursache.

Zunahme von Krankheiten führt häufig zu Arbeitslosigkeit und damit zu Armut. Armut ist oft die Quelle sozialen Unfriedens und kann so zu kriegerischen Auseinandersetzungen bis hinzu Bürgerkriegen führen. Die zahlreichen Kriegsschauplätze im Irak, Syrien, Lybien, Jemen, Südsudan usw. sind Beispiele hierfür. Was hat Deutschland damit zu tun? Viel.

Obwohl die Wirtschaft boomt, nehmen auch bei uns chronische Erkrankungen dramatisch zu. Für Ursachenforschung hat man angeblich keine Zeit und kein Geld. Eine Folge: Die Armut steigt wie gesagt auch bei uns sprunghaft an. Gleichzeitig erhöht sich die Zahl der Superreichen. Wie kann das sein? Wenn wir so weiter wirtschaften, dauert es vielleicht nicht mehr lange, dann haben wir die gleichen Verhältnisse wie im Nahen Osten oder in Afrika. Das kann auch in Deutschland, in Europa passieren. Der Bürgerkrieg vor unserer Haustür in der Ostukraine sollte uns eine Warnung sein.

Radikale Gruppen wie die Talibanen, Hamas, IS-Terrormilizen des Islamischen Staates, die ihre Aktivitäten hinter ihrer Religion verstecken, sind aus diesen Gründen heraus entstanden. So einfach ist Ursachenforschung.

Das scheinen unsere Politiker, manche Konzernmanager und unsere Kirchenfürsten/Bischöfe und Kardinäle leider nicht zu wissen oder wollen es nicht wahrhaben. Wachstum und noch einmal Wachstum statt gerechte Verteilung der Güter heißt auch heute noch die Devise.

Ungleich
 

Was ist zu tun? Notwendig ist eine gerechtere Verteilung der Ressourcen, der Güter dieser so schönen Erde, die uns schließlich alle gehören. Viel besser als ich das schildern kann, können Sie diese Zusammenhänge nachlesen in dem Buch „Preis der Ungleichheit“ von Joseph Stiglitz, Nobelpreisträger für Wirtschaft 2001.

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zu Ihrem Artikel „Armut steigt sprunghaft an“ vom 20. Februar 2015