Zur Erfassung seiner eigenen Krankengeschichte gehört auch die Frage nach der bisherigen Lebensweise. Wenn eine ungesunde Lebensführung der Grund allen Übels ist, helfen auch die besten neuen umweltmedizinischen Therapiemöglichkeiten nicht. Ich muss vielmehr zunächst meine bisherigen Lebensgewohnheiten, mein bisheriges Leben, entsprechen ändern. Wo fange ich da an?

Die Gesundheit ist das höchste Gut, das jeder von uns besitzt, das wir hüten und pflegen sollten, jeder für sich auf seinem eigenen Lebensweg. Schließlich ist der Weg das Ziel. Da gibt es keine Vorschriften, auch keine Ratschläge.

Vor ca. 10 Jahren wurde ich von einem Senioren - Club gebeten, einen Vortrag über das Thema „Älter werden, gesund bleiben“, zu halten. Eine wahrlich auch für einen Arzt keine leichte Aufgabe. Ich habe deswegen eingehend die Literatur dazu studiert. Dabei stieß ich unter anderem auf folgenden Ausspruch:

Wenn der Geist jung ist, spielt das Alter keine Rolle.

Elliot Carter, Komponist

Wiederum bestimmt der Geist die Materie. Dann bin ich dem Begriff „ gesund“ nachgegangen. Was heißt gesund sein? Zu meiner Überraschung fand ich keine eindeutige Erklärung. Man könnte verkürzt sagen: Gesund ist derjenige, der frei ist von körperlichen und psychischen Beschwerden. Bei meiner weiteren Suche stieß ich auf die Deutung

Gesund ist derjenige, der mit sich und der Umwelt im Einklang lebt.

Diese Definition kommt meiner Denkweise am nächsten. Sie beinhaltet nämlich, dass letztlich jeder für sich entscheiden kann, ob er sich gesund fühlt. Sie schließt zusätzlich die Umwelt mit ein. Auch das ist nach meinem Verständnis sehr wichtig.

Damit sind wir wieder bei der Umweltmedizin und der ersten und entscheidenden Frage: Bin ich umweltkrank? Lebe ich im Einklang mit der Umwelt? Wenn ich diese Frage verneinen muss, lautet die nächste Frage:

Wie kann ich mich körperlich und geistig fit machen, fit halten?